Besuch von Future for Elephants bei STEP 2017

Das Büro von STEP befindet sich im Süden von Tansania in der Stadt Iringa. Süd-Tansania wurde in den letzten zwölf Jahren wieder von massiver Wilderei heimgesucht. Das Wildreservat Selous hat zwischen 2006 und 2013 ca. 55 000 Elefanten verloren, das Ruaha-Rungwa-Gebiet mehr als 12 000. Die dazwischen liegenden Regionen sind ebenfalls betroffen.

STEP wurde 2009 von dem Briten Dr. Trevor Jones als Wissenschafts- aber auch Schutzprojekt gegründet. Ziel ist es u. a. mit wissenschaftlichem Datenmaterial Schutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen.

So haben Untersuchungen der STEP-Monitoring-Gruppe in verschiedenen Regionen Aufschluss über die Altersstruktur, die Reproduktionsrate oder das Wanderverhalten gebracht. In Ruaha etwa sind weniger als ein Prozent der Elefanten älter als 35 Jahre.

STEP wurde 2014 offiziell als NGO in Tansania registriert und beschäftigt in Iringa 14 Mitarbeiter, in Udzungwa vier. Man steht in gutem Kontakt mit der Distriktverwaltung, den Regionen und dem Umweltministerium, was für die Arbeit von STEP sehr wichtig ist.

Neben den wissenschaftlichen Untersuchungen steht die Unterstützung von Rangern in den Wildgebieten (Nationalpark Ruaha, Rungwa, auch Selous) im Mittelpunkt. Die Ranger werden zur Optimierung ihrer Einsätze trainiert, ihre Patrouillen durch Überwachung aus der Luft unterstützt. Leider fehlen finanzielle Mittel, denn den staatlichen Rangern mangelt es bereits an Ausrüstung und Treibstoff und auch das STEP-eigene Flugzeug kann nur an zwölf Tagen im Monat über dem Ruaha-Nationalpark patrouillieren.

Ein weiterer Schwerpunkt von STEP sind Maßnahmen zur Verminderung von Mensch-Elefant-Konflikten, denn auch im Süden Tansanias siedeln die Menschen aufgrund des starken Bevölkerungswachstums zunehmend in den Wildgebieten. Die Projekte konzentrieren sich hier auf die Aufklärung der Bevölkerung, die Errichtung von Bienenzäunen, den Einsatz von Chilibomben und, wenn möglich, die Beauftragung von Rangern, sowie auf die Beratung der Behörden bei einem vorausschauenden Landnutzungsplan.

 

Bei STEP haben wir Shubert Mwarabu kennengelernt, der bei den Kollegen ein Büro bezogen hat. Shubert Mwarabu ist ein populärer Sänger und Umweltaktivist in Tansania, der durch seine Musik, mit Petitionen, der Vernetzung mit Entscheidungsträgern und Kampagnen in den sozialen Medien für den Schutz der Elefanten eintritt. https://www.youtube.com/watch?v=V8R3hUl0AcA

Er ist der Gründer von OKOA Tembo (Rettet die Elefanten in Tansania) und vertritt den Global March for Elephants und die African Elephant Coalition in Tansania. Ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit sind Präsentationen in Gemeinden und Schulen.

Hier mehr zu Shubert Mwarabu: https://news.nationalgeographic.com/2015/12/151228-tanzania-elephants-conservation-ivory-trafficking-poaching-president-magufuli/

Bei STEP in Iringa wurden uns die einzelnen Projekte und Details vorgestellt. Danach waren wir mit der Managerin für die Zusammenarbeit zwischen STEP und der lokalen Bevölkerung, Maria Mbata, zwei Tage in Udzungwa gemeinsam unterwegs. Udzungwa ist einer der letzten geschützten Bergregenwälder im Süden Tansanias. Der Wald wird durch viele Dörfer und einer kilometerlangen Zuckerrohrplantage vom Selous Game Reserve getrennt. Es gibt immer wieder Konflikte zwischen Bauern und Elefanten, die sich mehr oder weniger vorsichtig zwischen den zwei Schutzgebieten bewegen.

Wir haben zwei Projekte mit Bienenzäunen besucht (Njokomoni und Mzoli Station Village), die erfolgreich sind, aber Unterstützung erfordern. Die Imker benötigen Schulungen, sie brauchen Anzüge und Ausstattungen sowie neue Bienenkästen. Die Bauern verdienen insgesamt pro Kopf nur ca. 1 Euro am Tag. STEP gibt den Farmergruppen auch Minikredite, die sehr willkommen sind und gewissenhaft zurückbezahlt werden.

 

Wir würden gerne die Farmergemeinschaft im Mzoli Station Village bei ihrem Bienenprojekt und die Antiwildereimaßnahmen von STEP unterstützen.

Weitere Informationen inkl. Quartalsberichte gibt es hier:
http://www.stzelephants.org

Weitere Informationen zu STEP finden Sie in unserem Besuchsbericht:
Projekte in Tansania

Bericht & Fotos: Heike Henderson
Besuch gemeinsam mit Susan Bätz