Besuchsbericht: Elephant Aware Masai Mara April 2022

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Seit meinem letzten (ebenfalls privat finanzierten) Besuch vor einem Jahr gab es bei Elephant Aware Masai Mara in Siana sehr positive Entwicklungen:

Das Rangerprojekt im Hauptcamp bekam ein kleines Büro-Gebäude und für die Ranger wurde eine feste Unterkunft aus Wellblech gebaut. Die Küche in einem weiteren kleinen Häuschen ebenso wie die Solarstation wurden von Future for Elephants finanziert. Die kleine Station produziert so viel Strom, daß sie momentan nur zu ca. 50% ausgelastet ist.

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An meinem zweiten Tag in Siana besuchte ich zusammen mit Familie Cowell die Olondaini Station, die ebenfalls durch Future for Elephants finanziert wurde. Diese war erst eine Woche vor meiner Ankunft fertig gestellt worden. Es wurde auch ein kleines Meeting mit den benachbarten Maasai abgehalten. DerEAMM4 Hintergrund dieses Meeting war leider ein trauriger. Innerhalb weniger Tage waren im Einzugsgebiet der Ranger zwei Maasai- Giraffen getötet worden. Eine hatte sich mit den Beinen in einem Zaun verfangen und war dabei so unglücklich gestürzt, dass sie sich die Halswirbel gebrochen hatte und gestorben war, die andere Giraffe wurde durch eine Pfeilspitze getötet.
Leider nehmen Human-Wildlife-Konflikte auch in Siana immer mehr zu. Zum einen durch die Bau von immer mehr Zäunen, zum anderen auch durch den illegalen Bush- Meat Handel (Wildfleischhandel).


Elephant Aware Ranger Siranka war durch die Vorfälle mit den Giraffen so betroffen, dass er dieses Meeting mit seinen Gemeindemitgliedern einberufen hatte, um die Auswirkung von Zäunen, Wilderei und Bush-Meat-Handel zu diskutieren. Gleichzeitig wurde die Olondaini-Base den Maasai vorgestellt. Das Meeting dauerte circa zweieinhalb Stunden, es gab Soda und die Atmosphäre war entspannt. Auch wenn ich leider kein Wort verstanden habe.

Die Olondaini-Station selbst befindet sich in einem landschaftlich wunderschönen Gebiet, das sowohl von den Maasai mit ihren Viehherden, als auch von Wildtieren als Korridor genutzt wird. Dieser Korridor verbindet Siana mit dem Naboisho Conservancy. Er führt auch zu einem kleinen Sumpfgebiet, in dem es auch an heißen Tagen noch ausreichend Wasser gibt. Anhand der Hinterlassenschaften konnte ich sehen, dass durch dieses Gebiet auch viele Elefanten ziehen.

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Ansonsten war mein dreitägiger Aufenthalt bei Elephant Aware wieder sehr schön. Wir haben viele Elefanten gesehen, aber auch Löwen und einen Geparden, der leider in diesem Moment eine im Busch vergessene Ziege verspeist hatte. Ich hoffe sehr, dass Hyänen den Kadaver in der Nacht gefunden und nichts mehr übrig gelassen haben. Es gibt nur noch knapp 7 000 Geparde in ganz Afrika, und jeder einzelne Gepard ist für den Erhalt dieser wunderschönen Großkatzen von enormer Wichtigkeit.

Future for Elephants konnte einen neuen Toyota Landcruiser finanzieren, der eine große Hilfe für die weiträumige Arbeit des Teams sein wird.

Lesen sie hier mehr zum Projekt:

Elephant Aware Masai Mara/Siana/Kenia