Sally

ZEN / Neuzugang im Elefantenkindergarten

Ein Fischer am Ufer des Sambesi wurde auf die einsame kleine Sally aufmerksam. Offensichtlich hatte sie eine ernsthafte Verletzung am Ohr, die sie im krokodilverseuchten Fluss zu säubern versuchte. Sofort erging eine Meldung samt Foto an die zuständigen Behörden. Zimparks erteilte umgehend die Genehmigung für eine Hilfsaktion. Das Gebiet, in dem sich die kleine Sally aufhielt, bereitete dem ZEN-Team jedoch große Sorgen. Die Nähe zum Wasser, der tiefe Sand und das Sumpfland könnten die Rettung erschweren.

Sally

Als das ZEN-Team in Chirundu eintraf waren auch schon die Park Ranger und ein Bodenteam der Rukuru Concession vor Ort. Bei einer Temperatur von etwa 40 Grad Celsius ortete man das schwer verletzte und extrem scheue Kalb. Die Betäubung wirkte schnell und das nervöse Elefantenmädchen fiel glücklicherweise auf festen Boden.

Die schwere Verletzung am Ohr wurde von einer dicken Kabelschlinge, die sich bei jeder Bewegung noch tiefer ins Fleisch bohrte und das Ohr fast amputierte, verursacht. Tiefe Bissspuren an Rumpf und Beinen ließen vermuten, dass sie auch von Hyänen angegriffen wurde. Aufgrund ihrer schlechten körperlichen Verfassung und der bereits infizierten Wunden stand es nicht gut um Sally. Die tief ins Fleisch eingegrabene Schlinge konnte noch vor Ort erfolgreich entfernt werden. Doch zur weiteren Wundbehandlung musste man die Kleine so schnell wie möglich zu ZEN bringen. Unverzüglich begann man in der Nursery mit der medizinischen Behandlung. Nach etwa 4 Stunden konnte die Betäubung aufgehoben werden.

Die anderen Elefanten, die sich bereits seit Sallys Ankunft im Stall aufgehalten haben, waren sehr aufgeregt und besorgt. Mit Rumbeln und Gedränge wurde das neue Kalb begrüßt und beschnuppert. Während die ausgehungerte Sally ihre neue Familie in Augenschein nahm, begann sie schon Heu und Gras zu fressen.

Sally
Sally

Sally

Aufgrund der schnellen Behandlung und liebevollen Pflege geht es Sally schon viel besser. Sie ist ein resoluter und mutiger kleiner Elefant, manchmal wild, aber mit schönen Augen und nachsichtigem Wesen. Sally liebt es zu schwimmen und hat sich gut an die anderen Elefanten angepasst. Sie hat sich mit Kadiki angefreundet, die nicht von ihrer Seite weicht. Die 2 kleinen Elefantenmädchen bleiben vorerst im Boma-Gebiet, bis sich Sally richtig eingewöhnt hat und es sicherer ist, dass sie die Herde in den Busch begleitet.

Auch Moyo hat Sally sofort in ihr Herz geschlossen und es fällt ihr schwer, die beiden Elefantenmädchen im Boma-Gebiet zurückzulassen.

Die Wilderei mit Drahtschlingen ist eine sehr brutale Art zu töten, die den Tieren immenses Leid zufügt. “Dieser Vorfall hat mein Entsetzen und meine Wut noch verstärkt”, sagt Roxy Danckwerts, Gründerin der ZEN-Nursery. “Doch wir glauben, dass sich Sally vollständig erholen und ein ausgezeichneter Kandidat für eine Auswilderung wird”

Photocredit alle Bilder: ZEN

Hier ein kurzer Film der Rettung: https://www.facebook.com/WILDISLIFE/videos/1249587708855127

Für Sally kann gerne eine Patenschaft übernommen werden. Mehr zum Projekt:
ZEN / Care For Elephants