Die Krise in Afrika

Die Wilderei hatte im letzten Jahrzehnt in Afrika erneut dramatische Ausmaße angenommen. Täglich wurden bis zu hundert Elefanten getötet – abgeschlachtet von militärisch organisierten, hochgerüsteten Elfenbein-Syndikaten. Eine weitere Bedrohung sind die zunehmenden Mensch-Elefantenkonflikte. Die wachsende Bevölkerung und die Abholzung der Regenwälder gefährden die Lebensräume der Dickhäuter. Und angesichts des Klimawandels ziehen die Wildtiere bei der Konkurrenz um schwindende Wasser- und Nahrungsressourcen gegenüber dem Menschen fast immer den Kürzeren.

Im Jahr 1900 zogen noch rund 10 Millionen Elefanten über die Savannen Afrikas. 2016 ist der Bestand auf ein Rekordtief von ca. 415.000 gesunken (Savannen- und Waldelefanten zusammen). Und die Bestandszahlen schrumpfen weiter.

Der Bestand der Afrikanischen Waldelefanten ist lt. IUCN in den vergangenen 30 Jahren um 86 Prozent zurückgegangen und die seltenen Tiere gehören seit März 2021 zu den akut vom Aussterben bedrohten Arten.

Der häufigere Savannenelefant steht in der zweithöchsten Kategorie und ist stark gefährdet

Bis März 2021 wurden die beiden Arten noch zusammen betrachtet und in der dritten Kategorie als "gefährdet" gelistet.

Angesichts der akuten Gefährdung der Elefanten mutet es grotesk an, dass gerade die stattlichsten und erfahrensten Tiere noch immer legal von Trophäenjägern erschossen werden dürfen.

Um die Elefanten zu schützen, setzen wir uns dafür ein, jeglichen Elfenbeinhandel weltweit und ohne Ausnahmen zu beenden – für immer. Ein weiteres Ziel ist es, Trophäenjagd und Wildfänge von Elefanten zu unterbinden und Perspektiven für ein konfliktfreies Zusammenleben von einheimischer Bevölkerung und Wildtieren zu entwickeln. Hierzu unterstützen wir Projekte vor Ort.

Die Karten zeigen die Verbreitung der beiden Arten Waldelefant und Savannenelefant zu Beginn des 19. Jahrhunderts und im Jahr 2012.

In den Daten, die die hier gezeigte Verteilung der Elefantenpopulationen ergeben, sind noch nicht die Verluste eingerechnet, die durch eine in diesem Jahrhundert beispiellose, industriell durchgeführte Abschlachtungswelle verursacht worden sind, die zu Beginn des zweiten Jahrzehnts in Ostafrika wütete. Elefantenbestände, die beispielsweise noch auf der Karte in den Jagdgebieten in und um den Selous in Tansania eingezeichnet sind, existieren heute nicht mehr oder wurden massiv dezimiert.

2019 wurde davon ausgegangen, dass die Zahl noch lebender Elefanten auf dem afrikanischen Kontinent unter 400.000 gesunken ist. CITES und UNEP berichteten von nur noch insgesamt ca. 350.000 Dickhäutern.

Gute Neuigkeiten gab es im November 2021: Ergebnisse neuer Zählungen in Gabun ergaben, dass sich im Land womöglich rund 95.000 Waldelefanten aufhalten (der Statusreport der IUCN war 2016 von geschätzten 5.000 bis 10.000 plus eventuell möglichen rund 65.000 Tieren ausgegangen).

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